Unsere Küchenstudio-Suche
Odyssey in 3 Akten
Wir wollten frühzeitig mit der Küchenplanung anfangen, um ohne Zeitdruck planen zu können. Auch hatten wir zu dem Zeitpunkt noch keine Informationen zu anderen Bemusterungen.
1. Akt
Unser Startpunkt war ein zentral gelegenes Küchenstudio, das wir bequem zu Fuß erreichen konnten und dessen Ausstellung uns auch angesprochen hatte. Wir hatten uns bewusst dagegen entschieden, zu einem großen Möbelhaus oder riesigen Küchenfachgeschäft zu gehen, da wir auf die dort oft üblichen Rabattschlachten und auch Intransparenz keine Lust hatten.
In einem ersten Termin zur Durchsprachen unserer Vorstellungen war der Berater sehr freundlich und das Gespräch verlief positiv. Genau Details wurden nicht besprochen, lediglich unsere generellen Vorstellungen zu Aufteilung, Elektrogeräten und Farben/Materialien der Küche, sowie unsere grobe Preisvorstellung. Zu letzterer wurde gesagt, dass diese nicht unrealistisch sei und so vereinbarten wir einen Folgetermin zwei Wochen später zur Durchsprache der Küchenplanung.
Wir gingen sehr gespannt in den zweiten Termin, mit der Erwartungshaltung einen ersten Entwurf sowie ein nachvollziehbares, transparentes Angebot mit Auflistung aller verplanten Elemente und Geräte zu erhalten. An einem Monitor wurden uns 3-4 unterschiedliche PDF-Ansichten der geplanten Küche gezeigt. Auf Nachfrage zeigte uns der Berater noch die verplanten Küchengeräte in der Ausstellung (soweit vorhanden) sowie unterschiedliche Materialien für Arbeitsplatte und Fronten. Den verplanten Hersteller sowie die Innenaufteilung der Schränke erfuhren wir nicht. Statt einem detailliertem Angebot wurden uns, je nach Wahl des Materials für die Arbeitsplatte, zwei unterschiedliche Preispunkte genannt, die mit Bleistift auf einem Papier geschrieben standen; der erste lag ca. 25%, der zweite 40% über unserer Preisvorstellung, die im ersten Gespräch noch als realistisch kommentiert worden war. Auf Nachfrage, warum der Gesamtpreis jetzt so deutlich über unserem Rahmen liegt und wo die Stellschrauben liegen wurde uns gesagt das uns das ja wohl klar gewesen sein müsste. Der Berater schaute kurz über die ihm vorliegenden Dokumente und fasste dann kurz zusammen, dass er uns das jetzt auch nicht sagen könne.
Wir fragten ob wir die gezeigten Ansichten der Küche mitnehmen könnten, um die Planung in Ruhe zu durchdenken, erhielten aber nur die Aussage: „Ich habe nichts für Sie.“ Wir fragten was denn die nächsten Schritte wären und erhielten darauf die Antwort: “Ich kann Ihnen sagen was die nächsten Schritte sind. Sie unterschreiben jetzt hier und wir bauen Ihnen dann eine tolle Küche”. Ohne weitere Informationen und etwas Bedenkzeit wollten wir den Kaufvertrag nicht unterschreiben.
Da diese völlig intransparente Handhabung so gar nicht unserer Vorstellung entsprach, haben wir entschlossen, dass dieses Küchenstudio nicht das richtige für uns war.
2. Akt
Für den zweiten Versuch haben wir ein sehr kleines Küchenstudio ausgesucht, dass sehr gute Bewertungen hatte. Hier haben wir das Thema Transparenz und Herausgabe der Pläne (gegen Zahlung einer Planungsgebühr, die bei einer späteren Beauftragung verrechnet werden sollte) bereits vorab besprochen. Das erste Planungsgespräch verlief ebenfalls sehr positiv und wir gingen nach dem Gespräch davon aus, dass wir ein erstes Angebot innerhalb von 2 Wochen erhalten würden. Leider war dies nicht der Fall und wir wurden telefonisch immer wieder vertröstet. Da auch weitere Terminankündigungen mehrfach nicht eingehalten wurden, haben wir uns auch hier entschlossen, mit dem Studio nicht weiter zusammen zu arbeiten (und haben dies selbstverständlich auch mitgeteilt).
3. Akt
Frustriert von zwei Fehlversuchen, haben wir mitten in Corona-Zeiten im April 2020 auf Empfehlung ein Küchenstudio in einer benachbarten Stadt kontaktiert. Nach einem ersten Telefonat und Zusendung des Grundrisses per Email haben wir — ohne uns je persönlich getroffen zu haben — innerhalb von einer Woche Ansichten eines ersten Entwurfs per Email erhalten. Einfach so, ganz unproblematisch. Fantastisch! Als ein persönlicher Besuch im Küchenstudio möglich war, haben wir weitere Details besprochen, Materialien, Fronten und Griffe bemustert und dann im Nachgang ein schriftliches Angebot erhalten, in dem jedes verplante Element aufgelistet war. Überarbeitete, bessere Zeichnungen waren ebenfalls enthalten. Über die kommenden Wochen/Monate erfolgte weiteres Finetuning und weitere Besuche im Küchenstudio vor Ort. Fragen wurden kompetent beantwortet und gewünschte Änderungen eingearbeitet und so konnten wir Anfang Juli den Auftrag unterschreiben. Da der Einbau der Küche vermutlich erst ein Jahr später erfolgen würde, haben wir vereinbart, dass eine Anzahlung erst zum Zeitpunkt der tatsächlichen Bestellung erfolgen müsste und nicht bereits direkt nach Vertragsabschluss.
Die lange Suche nach einem Küchenstudio, das transparent arbeitet und Kunden auf Augenhöhe begegnet hat sich für uns bisher gelohnt. Wir sind sehr gespannt, wie der tatsächliche Einbau der Küche verlaufen wird.
Tolle Anregungen für unsere Küche haben wir übrigens auch in einer Facebook-Gruppe namens „Geniale Küchenplanung“ gefunden.